Im Rahmen der Arbeit für die Aquaponikforschung haben wir mobile UASB-/EGSB Bio-Reaktorsets gebaut. Sie wurden in wissenschaftlichen Experimenten an 4 verschiedenen Hochschulen eingesetzt.
Die Remineralisierung des Wassers lässt sich bei ausschließlich aerober Wasserbehandlung kaum sicherstellen. Daher ist es sinnvoll, parallel zur aeroben Behandlung eine weitere anaerobe Stufe für die Aufmineralisierung des Wassers zu betreiben. Hier kommen sogenannte UASB/EGSB-Reaktoren ins Spiel, die bisher nur in der Klärtechnik eingesetzt wurden. Sie erfüllen dort ganz andere Anforderungen. Zweck in der Aquaponik ist es, das Wasser im Prozess zusätzlich aufzumineralisieren. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass eine anaerobe Behandlung des Wassers erstklassige Resultate liefert, was die Aufbereitung der Nährstoffe anbetrifft. Nicht weit hergeholt, denn schließlich gehört auch der Einfluss anaerober Prozesse in der Natur dazu, was konkret in der Schlammschicht im Boden unterhalb des Gewässers stattfindet.
Nachdem sich unsere Mitarbeit in der Aquaponikforschung zunächst nur auf die Finanzierung von wissenschaftlichen Arbeiten bzw. Mitarbeitern bezog, hatten wir die Gelegenheit unsere praktischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Für Experimentalreihen wurden kleine UASB-/EGSB-Bioreaktoren benötigt, welche in dieser Form auf dem Markt nicht verfügbar sind. Zunächst ging es darum, von den abstrakten Flussdiagrammen und Berechnungen ausgehend, die verschiedenen Möglichkeiten der Umsetzung zu evaluieren.
Von der schematischen Darstellung zur Realisation
Bei der Umsetzung der Pläne müssen außerdem viele hardwarespezifische Eigenschaften, wie z.B. Abstände, Bewegungsfreiheit, verfügbare Bauteile, Rohrdurchmesser berücksichtigt werden.
Im Vorfeld wurde ermittelt welches Material verwendet werden soll. Am Ende konnte die klassische Bauweise aus Glas weitaus mehr Vorteile als z.B. Acrylglas aufweisen. So wurde das Reaktorset in Glas mittels klassischer Aquarienbauweise realisiert. Dies ist die robusteste und mit Abstand langlebigste Lösung. Vor der Festlegung der verschiedenen Bauteilgrößen, Rohrlängen etc. wurde eine weitere Zeichnung der Montageplatte mit den Bauteilen und der Verrohrung erstellt. Dann konnten die endgültigen Positionen festgelegt werden.
Da die Experimente teilweise noch andauern und danach noch eine umfangreiche Auswertung folgt, ist auch die entsprechende Publikation zu den Experimenten noch in Arbeit. Sobald sie vorliegt, werden wir den Link zur Publikation hier einbinden.