Nachhaltigkeit der Aquaponik

Seit wann gibt es Kreislaufwirtschaft?

Auch nachhaltiges Wirtschaften in Kreisläufen ist nicht neu. In der Landwirtschaft standen Nährstoffe, oft in Form von Tierdung, stets als Dünger zur Verfügung. Der Schwerpunkt der Weiterentwicklung von Landwirtschaft und Gartenbau war bisher jedoch nicht das Nährstoffrecycling, sondern die Steigerung der Produktivität. Mit dem Wachstum und der Spezialisierung landwirtschaftlicher Betriebe ging die kreislaufwirtschaftliche Nutzung von Nährstoffen sogar wieder zurück.

Im Freiland bleibt der Grad der Kreislaufwirtschaft weiterhin begrenzt, da nur etwa ein kleiner Teil der Düngemittel die Pflanzenwurzeln erreicht. Landwirte sind also weiterhin auf den Kauf von Dünger und Schädlings– oder Pflanzenschutzmitteln angewiesen. Zudem deckt die traditionelle Land– und Gartenbauwirtschaft nicht den gesamten Stickstoffkreislauf ab, sondern nutzt lediglich Teile davon. Die Nachahmung eines vollständigen Biotops war bisher nie das Ziel von Landwirtschaft.

Im Jahr 1990 definierte der britische Wirtschaftswissenschaftler David W. Pearce erstmalig den Begriff „Kreislaufwirtschaft“. Ziel des Konzepts ist es, natürliche Ressourcen zu schonen und Abfälle zu vermeiden, indem Produkte und Materialien in einem Zyklus gehalten werden.

Basilikum-Topfkultur auf Ebbe-Flut-Rolltischen im Venlo-Gewächshaus
Basilikum-Topfkultur auf Anbautischen im Gewächshaus
Aquaponik als Schnittmenge
Aquaponik als synergetische Schnittmenge aus bestehenden Lösungen

Wie nachhaltig ist Kreislaufwirtschaft?

Kreislaufwirtschaft revolutioniert die Nachhaltigkeit in der Produktion: Sie spart bis zu 90% Wasser, vermeidet Nährstoffverluste und eliminiert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die Integrierte Farm bietet eine umweltschonende Alternative zu Wildfangfisch und arbeitet dabei im Optimalfall emissionsfrei.

Die Methoden der Kreislaufwirtschaft tragen insbesondere zu den UN–Zielen für nachhaltige Entwicklung bei: Je nach Kontext werden 8 bis 10 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen angesprochen. Nach dem „Multisolving“–Ansatz der UN ist Kreislaufwirtschaft ein Schlüsselakteur, der ökonomische, soziale und ökologische Probleme gleichzeitig angeht.

Auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) verfolgt im Rahmen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen das Ziel, eine Kreislaufwirtschaft zu fördern, die Abfälle vermeidet und den Wert von Produkten und Materialien so lange wie möglich erhält.

Aquaponik bietet eine nachhaltige Antwort auf viele Herausforderungen der modernen Landwirtschaft. Durch den Schutz der Kulturen vor wetterbedingten Ernteausfällen und die kontinuierlich optimale Produktion ermöglicht Aquaponik eine gleichbleibend hohe Ertragsstabilität. Mit ressourcenschonenden Verfahren und moderner Technologie stellt sie eine vielversprechende Lösung für eine nachhaltige und verlässliche Lebensmittelproduktion dar.

Aquaponik und die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDG)
Ziel 2: Kein Hunger
Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
Ziel 12: Nachhaltige/r Konsum- und Produktion
Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Ziel 14: Leben unter Wasser
Ziel 15: Leben an Land
Biogasanlage als nachhaltige Energiequelle für Aquaponik-Systeme.
Aquaponik ist eine gute Ergänzung zu einer Biogasanlage
Salatkultur auf DWC-Becken mit Assimilationsbeleuchtung in einem Gewächshaus
Deep Water Culture (DWC) Becken mit Salatkultur