Wohin führt die Aquaponik? Wir sehen in der Aquaponik den Einstieg in geschlossene Kreisläufe, die Wasser und Nährstoffe optimal nutzen, Energie- und Ressourcenbedarf reduzieren und dabei frische Lebensmittel direkt vor Ort produzieren. Innovative Konzepte wie Multiaquaponik, bei der Fisch, Pflanzen, Insekten und Mikroorganismen in einem Kreislauf interagieren, eröffnen neue Perspektiven für individuelle Lösungen. Sie zeigen, wie nachhaltige Lebensmittelproduktion in Zukunft funktionieren kann – effizient, ressourcenschonend und lokal.
Aquaponik hat neue Perspektiven auf die revolutionären Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft eröffnet. Sie zeigt, wie natürliche Ressourcen durch Synergieeffekte effektiv eingesetzt werden können. Doch Aquaponik ist nur der Anfang. Unter dem Begriff „Bioponik“ werden bereits weitere innovative Ansätze erforscht, bei denen auch andere Nährstoffquellen in geschlossenen Kreisläufen genutzt werden. Dazu gehören Nährstoffe aus Hühnerkot, Gärreste aus Biogasanlagen und selbst menschliche Ausscheidungen sind theoretisch nutzbar.
Ein entscheidender Faktor für die gesetzliche Zulassung vieler dieser Ansätze ist jedoch die Hygienisierung der Nährstoffquellen. Gerade bei der Nutzung von Ausscheidungen ist die Einhaltung strenger Hygienestandards essenziell. Technologische Lösungen wie Ozonierung, UV-Klärung und Plasmabehandlung existieren bereits und haben ihre Wirksamkeit bewiesen. Der Forschungsbedarf liegt nun darin, diese Technologien effizient in Bioponik-Systeme zu integrieren, ihre Wirtschaftlichkeit weiter zu verbessern und regulatorische Hürden abzubauen. Nur so können diese Ansätze in der Praxis breite Anwendung finden und ihr volles Potenzial entfalten.
Unsere Arbeit in Forschungsprojekten wie „Close the Loop“ und „INCiTiS-FOOD“ zeigt, wie Stoffströme aus der Nachbarschaft integriert und neue Kreislaufsysteme entwickelt werden können. Dabei haben wir gelernt, dass die Nutzung von Nebenprodukten innerhalb dieser Systeme zusätzliche Synergien schafft, die sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Wirtschaftlichkeit steigern.
Während etablierte Module wie Aquaponik und Hydroponik technologisch bereits ausgereift sind, befinden sich andere, wie z. B. Wurmkultur oder Zooplankton-Produktion, noch in der Entwicklungsphase. Dennoch wird klar: Jedes zusätzliche Modul erweitert das Potenzial von Multiaquaponik erheblich.
In der Aquaponik entstehen neben Fisch, Gemüse und Salat auch Stoffe wie Klärschlamm, Prozesswasser und Pflanzenreste. Diese Stoffe können innerhalb des Systems weiterverwertet werden:
Dieser Ansatz zeigt, wie die Teilnehmer eines Multiaquaponik-Systems voneinander profitieren und Synergien erzeugen, die weit über die reine Nährstoffnutzung hinausgehen.
Die unten stehende Infografik veranschaulicht, wie in der Multiaquaponik verschiedene Module – von der Aquakultur über Hydroponik bis hin zur Insekten- und Zooplanktonproduktion – miteinander verbunden sind. Die Materialflüsse zwischen den Modulen sorgen für geschlossene Kreisläufe, in denen Abfälle nahezu eliminiert werden.
Die Landwirtschaft der Zukunft setzt auf Systeme, die produktive Biotope schaffen und aus Abfällen nützliche Produkte machen. Multiaquaponik diversifiziert die Produktion durch wertvolle Nebenprodukte wie Flüssigdünger, Wurmhumus oder Insektenprotein, reduziert Abhängigkeiten und erhöht die Selbstversorgung. Die große Produktvielfalt bietet Betrieben neue Chancen im Direktvertrieb, da sie Fisch, Gemüse und Düngemittel zugleich vermarkten können. So entsteht ein zukunftsfähiges Modell: ressourcenschonend, wirtschaftlich und lokal.
Gelderner Straße 139
47661 Issum
info@aquaponik-manufaktur.de
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